Stuttgart, 7. Februar 2011

Pressemitteilung

Landesbeauftragter für den Datenschutz Jörg Klingbeil:
Internet-Anbieter müssen europäische und deutsche Datenschutzstandards einhalten
Safer Internet Day am 8. Februar 2011

 

„Wer in Europa Dienstleistungen über das Internet anbieten will, sollte sich auch an die hier geltenden Spielregeln halten.“ Diese Forderung erhebt der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte Jörg Klingbeil anlässlich des Safer Internet Day, der am 8. Februar 2011 weltweit das Bewusstsein für mehr Vorsicht und Rücksicht im Internet stärken soll. In Europa finden an diesem Tag auf Initiative der Europäischen Kommission und des europäischen Insafe-Netzwerks zahlreiche Aktivitäten statt. Die Veranstaltungen in Deutschland sind auf der Homepage von Klicksafe (www.klicksafe.de) nachzulesen. Auch in Baden-Württemberg gibt es nach Auskunft des Datenschutzbeauftragten zahlreiche und ganz unterschiedliche Aktionen, so zum Beispiel eine ganze Aktionswoche der Stadtbücherei Stuttgart zum Thema Internetsicherheit, einen Schülerworkshop des Caritasverbandes Stuttgart zum Projekt „Medienfluten“ oder einen „Internetparcours“ des Kreismedienzentrums Konstanz für Grundschulklassen (in der Woche vom 21. bis 25. Februar 2011).

„Zur Sicherheit im Internet gehören aber klare und verbraucherfreundliche Spielregeln“, erläuterte der Landesdatenschutzbeauftragte. Insbesondere müsse der Nutzer klar erkennen können, was mit seinen Daten geschieht. Insofern sei die durch den Hamburger Datenschutzbeauftragten vor kurzem ausgehandelte Anpassung der Datennutzung bei Facebook als nachahmenswertes Beispiel sehr zu begrüßen. Danach würden die Daten von Personen, die nicht Mitglied des sozialen Netzwerks sind, deren Daten aber gleichwohl durch den Nutzer auf Facebook importiert werden, künftig besser geschützt, zum Beispiel durch ein Widerspruchsrecht; die Nutzung für andere Zwecke sei ausgeschlossen. „Das Beispiel Facebook zeigt, dass selbst amerikanische Internetkonzerne allmählich einsehen, dass sie das gewachsene Datenschutzbewusstsein der Internetnutzer in Europa nicht einfach ignorieren können. Wer hier seine Internetdienste anbietet, sollte auch auf die hiesigen Befindlichkeiten Rücksicht nehmen. Auf diese Weise kann guter Datenschutz auch zum Standortfaktor werden.“