Die Deutsche Bahn plant in den kommenden Jahren den klassischen Fahrschein durch ein papierloses digitales System zu ersetzen. Dabei soll der Zug über das Handy eines Passagiers erkennen, wo er ein- bzw. ausgestiegen ist. Die Fahrt soll dann abschließend automatisch abgerechnet werden.

Der baden-württembergische Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Dr. Stefan Brink, kann sich vorstellen, dass ein wachsender Teil der Bahn-Kunden künftig per Smartphone bezahlen sowie ein- und auschecken möchte. Brink geht aber davon aus, dass dies – neben dem klassischen Fahrschein – nur ein Zusatzangebot der Bahn sein wird: „Der Kunde muss auch zukünftig frei wählen können, ob er sein Handy oder ein Papierticket zum Bahn fahren nutzen möchte.“ Außerdem dürften beim Einsatz eines E-Tickets keine individuellen Bewegungsprofile erstellt werden, die Daten dürften nur zur Abrechnung der jeweiligen Fahrt genutzt werden. „Zum Recht auf informationelle Selbstbestimmung gehört es eben auch im digitalen Zeitalter, selbst darüber zu entscheiden, ob man anonym Bahnfahren, Zeitung lesen, Fernsehschauen oder Autofahren möchte, ohne dass Nutzungs- oder Bewegungsmuster erstellt werden.“