Öffentliche Stellen können ab sofort auf der Mastodon-Instanz des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit einen eigenen Account einrichten. Damit eröffnet der Landesbeauftragte eine Möglichkeit für die datenschutzkonforme und digitale direkte Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern. Auf der Instanz bawü.social betreibt der LfDI einen eigenen Server und den Account @LfDI@bawü.social unter https://bawü.social/@lfdi.

LfDI Stefan Brink: „Öffentliche Stellen tun sich noch schwer, datenschutzkonforme Lösungen für die Bürgerschaft anzubieten. Mit der Öffnung unserer Mastodon-Instanz bieten wir öffentlichen Stellen in Baden-Württemberg nun eine Möglichkeit für eine datenschutzkonforme und digitale Kommunikation. Wir werden uns auch weiterhin mit Nachdruck für die Förderung dringender benötigter datenschutzkonformer Angebote für öffentliche Stellen einsetzen.“

Neben Ministerien und Kommunalverwaltungen können auch andere öffentliche Stellen wie Hochschulen, Handelskammern und weitere einen Account einrichten. Für Privatpersonen kann die Instanz nicht geöffnet werden. Sie können einen Account bei einer der zahlreichen weiteren öffentlichen Mastodon-Instanzen anlegen. Es ist auch möglich, ohne Anmeldung auf Mastodon Nachrichten auf der Plattform zu lesen -entweder direkt im Browser oder als RSS-Feed. Der Link zum RSS-Feed vom LfDI Account lautet: https://bawü.social/@lfdi.rss

Die digitale Kommunikation sei heute selbstverständlich, sagt Brink. „Bürgerinnen und Bürger wollen digital kommunizieren. Das wollen wir auch. Datenschutz und Digitalisierung gehören und funktionieren zusammen. Bürgerinnen und Bürger müssen nicht ihre personenbezogene Daten für Werbezwecke abgeben, wenn sie Social Media nutzen wollen.“

Erste öffentliche Stellen haben bereits einen Account eingerichtet; derzeit befindet sich die Öffnung der Instanz in der Pilotphase. Interessierte öffentliche Stellen können sich beim Landesbeauftragten melden, wenn sie auf der Instanz https://bawü.social einen eigenen Account einrichten möchten.

Weitere Informationen

Seit knapp 5 Monaten betreibt LfDI Stefan Brink eine eigene Social-Media-Instanz auf Mastodon. Der Account des LfDI ist unter https://bawü.social/@lfdi erreichbar.

Die Mikroblogging-Plattform Mastodon ist eine datenschutzfreundliche, dezentrale und verteilte Alternative zu Twitter. Kurznachrichten, die auf Twitter „tweets“ heißen, heißen auf Mastodon „Toots“ (Deutsch: „Tröts“). Die maximale Länge einer Nachricht beträgt 500 Zeichen. Bilder und Videos können auch hier gezeigt werden. Man kann andere Nutzer_innen mit einem @-Zeichen direkt ansprechen und mit Hashtags (#) Inhalte verschlagworten. Die Plattform ist dezentral aufgebaut – im Prinzip wie ein E-Mail-Dienst: jeder kann eine eigene Instanz betreiben oder sich einer bestehenden Instanz anschließen. Eine Kommunikation ist über die Grenzen der Instanzen möglich.

Auf der Mastodon-Info-Seite stehen ausgewählte Instanzen, viele weitere finden sich z. B. in dieser Mastodon-Instanz-Liste. Dort ist es auch möglich z. B. nach deutschsprachigen Instanzen zu suchen oder anderweitig zu filtern.

Die Nutzung sozialer Netzwerke bietet zahlreiche datenschutzrechtliche Herausforderungen. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs sind zum Beispiel Behörden, die eine Social Media Seite haben, gemeinsam mit dem Anbieter für dessen Verarbeitungen personenbezogener Daten verantwortlich. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg (LfDI) hat daher im Januar 2020 seinen Twitter-Account gelöscht.

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0711/615541-23 und per E-Mail: pressestelle@lfdi.bwl.de

Weitere Informationen zum Datenschutz und zur Informationsfreiheit finden Sie im Internet unter www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de oder unter www.datenschutz.de.