Auch wenn die derzeit heißen Temperaturen in Deutschland zum Urlaub in der Heimat einladen, zieht es die eine oder den anderen doch ins Ausland, um Strand, Kultur oder Natur zu genießen. Damit sich Reisefreudige genauso (daten)sicher fühlen können wie Daheimgebliebene, hier ein paar Tipps, wie man auch im Ausland seine Daten im Griff behält.

Manche Datenschutzrisiken unterscheiden sich je nach Urlaubsland. In manchen Ländern kann es vorkommen, dass Grenzbeamte Einblick in mitgeführte Geräte wie Notebooks, Smartphones oder Tablets einfordern (z. B. Türkei, Ägypten).

Mögliche Gegenmaßnahmen:
• Alle Datenträger mit Passwort sichern: Tablets und Smartphones sind üblicherweise eh passwortgeschützt, bei Notebooks muss oft manuell eine Passwortsicherung eingerichtet werden. Das hilft natürlich nicht, wenn die Grenzbeamten auch die Passwörter verlangen.
• (Fast) leere Zweitgeräte mitnehmen: Wenn keine Daten auf dem Smartphone gespeichert sind, können auch keine ausgelesen werden. Das macht den Verlust eines Gerätes bei Diebstahl womöglich auch etwas erträglicher.
• Auf Notebooks ein zweites System installieren: Dieses sollte keine sensiblen Daten enthalten, sodass Grenzbeamte das Gerät prüfen können, ohne in die Privatsphäre einzugreifen. Das Primär-System sollte auf jeden Fall verschlüsselt sein!

Unabhängig vom Urlaubsland gibt es diverse weitere Risiken hinsichtlich der Nutzung von Telekommunikationsanbietern, WLAN im Hotel oder Café usw., wo Daten von Fremden abgegriffen werden können.

Mögliche Gegenmaßnahmen:
• Beim Surfen im Internet auf Sicherheitshinweise achten: Als ein Merkmal sicherer Seiten sollte man auf das Kürzel „https“ achten und aufpoppende Zertifikatswarnungen nicht ignorieren. Zudem sollte man nach Möglichkeit Seitenaufrufe über die manuelle Eingabe der Adresse starten und nicht auf unbekannte Links klicken, die einen auf mögliche Phishing-Seiten weiterleiten.
Fremde Computer i.d.R. meiden: Egal ob im Internet-Café oder auf dem Internet-PC im Hotel, man kann sich hier nie sicher sein, dass Fremde nicht Daten wie Passwörter oder Bankdaten abgreifen. Daher generell auf Dienste mit Anmeldung verzichten und auf keinen Fall Online-Banking auf fremden Rechnern durchführen.
Ist die Nutzung dennoch nötig: Gegen manche Risiken wie das Abgreifen von Daten durch die/den nächsten Nutzer*in helfen der private Modus im Browser. Zudem sollte man auch hier unbedingt darauf achten, nicht auf Phishing-Seiten zu geraten (eine Homepage bzw. ein Link leitet einen plötzlich auf eine andere Seite weiter), die Passwörter abgreifen wollen, sowie darauf, nicht selbst unbedacht den „Passwort-speichern-Button“ anzuklicken. Auch bei USB-Sticks ist Vorsicht geboten wegen der Übertragung möglicher Malware. Hier gilt: Keine eigenen USB-Sticks an fremden Rechnern und keine fremden USB-Sticks am eigenen Rechner anschließen!
Die eigene Hardware sichern: Die eigenen Geräte sollten stets verschlüsselt sein – im Besonderen für den Fall des Diebstahls. Ungewollte Blicke des Sitznachbarn im Zug oder im Café kann man durch Blickschutzfolien abschirmen. Im Internet kann man sich vor „Verfolgung“, ob zuhause oder unterwegs, durch ein Virtual Private Network (VPN) schützen.

Viele Länder bieten ähnlich wie Deutschland eine Corona-Warn-App an. Diese basieren jedoch auf ganz unterschiedlichen technischen Funktionsweisen und können daher nicht mit der deutschen Corona-Warn-App interagieren (keine Interoperabilität). Urlauber*innen müssen dennoch nicht auf die Verfolgung von Infektionsketten verzichten.

Hierzu folgende Tipps:
• Im Urlaubsland die nationale Corona-Warn-App aus dem dortigen App Store herunterladen. In Ländern, in denen die App die Daten genauso wie in Deutschland dezentral speichert und auf die Tracing-Schnittstelle von Google und Apple zurückgreift, können nicht beide Apps gleichzeitig auf dem Smartphone betrieben werden. Hier gilt: Wenn man sich auch im Urlaub größtenteils mit Deutschen umgibt, dann bleibt man besser auch bei der deutschen App. Hat man hauptsächlich Kontakt zu Einheimischen des Urlaubslandes, nutzt man besser die dortige App.
• Sollte die Warn-App im Urlaubsland auf zentraler Datenspeicherung basieren, können beide Apps (die deutsche und die dortige) gleichzeitig auf dem Smartphone betrieben werden, bspw. in Frankreich.
Egal ob zentral oder dezentral: Urlauber*innen sollten unbedingt darauf achten, die offizielle Warn-App des Landes herunterzuladen. Es kursieren zahlreiche gefälschte Apps, die es darauf absehen, die Daten der User*innen abzugreifen. Daher erst den offiziellen Namen der App ermitteln und nach diesem im App Store suchen – über „Corona-App“ oder ähnliche unspezifische Suchbegriffe landet man sonst schnell bei ungewollten Anbietern.