Auststellung und Veranstaltungsreihe „Sporthelden – erinnert oder vergessen? Vom Umgang mit Erfolgen ehemaliger DDR-Olympiasieger in der heutigen Zeit“
Online-Diskussion am Samstag, 4.12., 20 Uhr: Freiheitsrechte im Spitzensport
Hier können Sie direkt an der Veranstaltung teilnehmen:
https://bbb.lfdi-bw.de/b/bid-odc-wns-rrf Der virtuelle Veranstaltungsraum kann etwa 10 Minuten vor Veranstaltungsbeginn betreten werden. Sie können einen beliebigen Teilnehmernamen angegeben. Bitte lassen Sie nach Möglichkeit Ihr Mikrofon und Ihre Kamera deaktiviert. Wenn die Verbindung nicht aufgebaut wird, versuchen Sie es bitte mit einem anderen Browser. |
Wie selbstbestimmt konnten Sportler_innen in der ehemaligen DDR und der BRD ihrem Sport nachgehen und wie steht es heute um die Freiheitsreche im Leistungssport? Darüber sprechen am Samstag ab 20 Uhr im Rahmen der Ausstellung „Sporthelden – erinnert oder vergessen?“ die Olympiasieger im Kugelstoßen Udo Beyer und Ilona Longo (geb. Slupianek) sowie der Diskuswerfer und Olympiateilnehmer Alwin Wagner. Udo Beyer ging für die DDR im Jahr 1976 in Montreal an den Start und gewann olympisches Gold, Ilona Longo im Jahr 1980 in Moskau. Alwin Wagner nahm für die BRD in Los Angeles im Jahr 1984 an den Olympischen Spielen teil.
Sowohl in der DDR als auch in der BRD wurden erfolgreiche Olympiateilnehmende teilweise als Sporthelden verehrt und standen als Vorbilder für das jeweils „bessere System“. Die Sportler_innen bewegten sich immer auch im Spannungsverhältnis von Leistungssport, Politik- und Sportsystemen, in denen auch gedopt wurde und Kinder umfangreiche Leistungskontrollen durchliefen und bestimmten Sportarten „zugewiesen“ wurden. Kontakte der Sportler_innen untereinander, Beziehungen und Freundschaften wurden schnell politisch sehr interessant für die Funktionäre.
Der westdeutsche Diskuswerfer Alwin Wagner etwa gehörte in seinem Sport zu den besten seiner Generation, war fünffacher Deutscher Meister und nahm im Jahr 1984 in Los Angeles an Olympia teil. Alwin Wagner pflegte als westdeutscher Sportler auch enge Kontakte etwa zu seinem DDR-Kollegen Wolfgang Schmidt. Weil Schmidt diese und weitere Beziehungen in den „Westen“ hatte, wurde er wegen möglicher Republikflucht beäugt, im Jahr 1982 verurteilt und saß schließlich eineinhalb Jahre im Gefängnis. Später dann sollte Schmidt die DDR verlassen. Er kam bei Alwin Wagner unter, der ihm zu einem Freund wurde. Schmidt folgte wieder seiner Leidenschaft und wurde im Jahr 1990 Dritter bei den Europameisterschaften.
Am Samstag sprechen Alwin Wagner, Udo Beyer und Ilona Longo über ihr Leben als Spitzensportler_innen und blicken darauf, wie die Sportler_innen zu Helden gemacht wurden und berichten davon, wie schwierig es war, über Grenzen hinweg Freundschaften zu pflegen.
Termin
Freiheitsrechte im Spitzensport
Gesprächsrunde mit dem Olympiasieger / der Olympiasiegerin im Kugelstoßen Udo Beyer und Ilona Longo (geb. Slupianek) und dem Diskuswerfer und Olympiateilnehmer Alwin Wagner. Ursprünglich sollte auch die Regisseurin des Filmes „Einzelkämpfer“ Sandra Kaudelka an der Diskussion teilnehmen. Sie musste kurzfristig ihre Teilnahme absagen.
Zeit: Samstag, 04.12.202, 20.00 Uhr
Ort: Online
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zur Ausstellung und den Veranstaltungen stehen auf der Homepage des Landesbeauftragten:
https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de/offene-veranstaltung-2021-600/
Die Ausstellung und die begleitenden Veranstaltungen würdigt die Erfolge von zum Teil vergessenen Sportheld_innen und hinterfragt die Art und Weise, wie an sie erinnert wird. Zugleich setzt sich der LfDI als Aufsichtsbehörde, die sich für die Belange von Freiheits- und Bürgerrechten stark macht, mit der innerdeutschen Sportgeschichte, Persönlichkeitsrechten von Leistungssportler_innen und aktuellen Entwicklungen im Sportbereich auseinander. Der Landesbeauftragte geht der Frage nach, wie viel Freiheit Spitzensportler_innen preisgeben müssen, um ihrer Leidenschaft zu folgen.
Weitere Informationen zur Ausstellung und den Veranstaltungen stehen auf der Homepage des Landesbeauftragten:
https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de/offene-veranstaltung-2021-600/
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