Am 1. Juli 2020 nimmt das Bildungszentrum Datenschutz und Informationsfreiheit Baden-Württemberg (BIDIB) als neues Forum für die modernen Grundrechte Datenschutz und Informationsfreiheit seine Tätigkeit auf. Es setzt den Beratungsansatz des LfDI innovativ fort und wurde durch Mittel des Landtags Baden-Württemberg ermöglicht. Zur Gründung schicken zahlreiche gesellschaftliche Akteure wie Constanze Kurz vom ChaosComputerClub (CCC), der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber oder Ulf Buermeyer von der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) ihre digitalen Grüße.

Die konkrete Umsetzung der DS-GVO stellt für viele Bürgerinnen und Bürger in Vereinen, Unternehmen, Behörden oder andere zivilgesellschaftliche Gruppen nach wie vor eine Herausforderung dar – dies nimmt der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) Dr. Stefan Brink ernst.
Mit dem BIDIB bekommen Bürgerinnen und Bürger nun eine Anlaufstelle, um Unsicherheiten zu beseitigen und ihre Rechte besser kennen zu lernen. Zudem sollen Diskussionsveranstaltungen Denkanstöße geben und auch kritische Stimmen im öffentlichen Diskurs hörbar machen. Stefan Brink hierzu: „Wir befinden uns inmitten der Digitalisierung unserer Lebenswelt, diese dynamische Entwicklung erfasst und verändert (fast) alles. Die rasant fortschreitende Digitalisierung wirft immer neue Fragen auf, wie sich unsere modernen Grundrechte Datenschutz und Informationsfreiheit weiterentwickeln könnten und sollten. Bedarfsgerechte Bildungsangebote, die diese Grundrechte aus möglichst vielen Perspektiven beleuchten und durchdringen, sind deshalb von grundlegender und gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Auch wenn Rechtsfragen ein Schwerpunkt des BIDIB sein werden, sollen unsere Veranstaltungen nicht nur rein rechtliche, sondern auch politische, soziologische oder ethische Fragestellungen abdecken.“ Die geplanten Veranstaltungsformate bilden die Vielfältigkeit der Themen ab: Klassische Präsenzveranstaltungen wie Workshops, Schulungen, Vorträge und Konferenzen sollen auch durch digitale Bildungsangebote ergänzt werden.

Das Bildungszentrum profitiert hierbei als rechtlich nicht selbstständige Einrichtung des LfDI von der facettenreichen Expertise seiner Bediensteten. Neben fünf zusätzlichen Stellen, die der LfDI für das Bildungszentrum erhalten hat, bringen sich auch die Referentinnen und Referenten der Behörde mit ihrem Know-how ein. So startet das BIDIB ab sofort mit konkreten Schulungs- und Veranstaltungsangeboten, die stetig erweitert werden.
Außerdem sollen bereits bestehende Kooperationen ausgebaut und neue aufgebaut werden, wie etwa mit den Industrie- und Handelskammern, Gewerkschaften, Parteien oder zivilgesellschaftlichen Gruppen.

Der Startschuss, um den öffentlichen Diskurs zu fördern, ist bereits gefallen: In einer fortlaufenden Gesprächsreihe wird Dr. Stefan Brink Diskussionen mit zahlreichen Akteuren zu verschiedenen gesellschaftsrelevanten Themen führen. Den Auftakt dieser Gesprächsreihe bildet ein Dialog mit Jan Philipp Albrecht, der maßgeblich an der Entstehung der Datenschutz-Grundverordnung beteiligt war. Das Gespräch mit dem Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein ist hier online abrufbar. Sobald es die Lage wieder erlaubt, werden die kommenden Gespräche auch vor Live-Publikum stattfinden.

Die Gründungs- und Aufbauphase des BIDIB soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Nach einem für Herbst 2020 vorgesehenen Umzug der Behörde werden dem Bildungszentrum eigene Seminarräume mit moderner Veranstaltungstechnik zur Verfügung stehen. Das Bildungsangebot richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, zivilgesellschaftliche Gruppen, Vereine, Verbände, Unternehmen und Behörden.

Weitere Informationen zum Bildungszentrum können Sie unter https://www.badenwuerttemberg.datenschutz.de/bildungszentrum/ abrufen.

 

Bei Rückfragen erreichen Sie uns unter der Telefonnummer 0711/615 541-0.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie im Internet unter www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de oder unter www.datenschutz.de.

Die Pressemitteilung können sie hier als Pdf abrufen.